— 106 —
Gegen 8 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Zwölf der geachletsten Ratsherren trugen den silbernen Sarg der beiden Heiligen auf ihren Schultern. Voran wehte die prächtige, goldene Ratsfahne mit den darauf gemalten Bildnissen der Märtyrer. Der schimmernde Sarg war von Weihrauchwolken umhüllt. Ihm folgten die sämtlichen Geistlichen in ihren prächtigen Gewändern, die übrigen Mitglieder des Rates, alle in Erfurt zur Zeit sich aufhaltenden fürstlichen Personen, Grafen und Ritter in ihren glänzenden Rüstungen und endlich die zahllose Menge der Bürger und frommen Wallfahrer. Alle Glocken läuteten, und die waffentra-genden Bürger begleiteten in ihren blanken Harnischen den Zug oder hatten in den durchzogenen Straßen Ausstellung genommen.
Im Jahre 1521 wurde die Prozession zum letzten Male abgehalten; das für Erfurt so merkwürdige und einträgliche Fest erreichte durch den Banernansruhr sein Ende. Der silberne Sarg wurde zur größeren Sicherheit auf das Rathaus geschafft, wo er eine Zeit verblieb. Später aber beschlossen die Väter der Stadt, der Ratskasse, die durch große Ausgaben völlig erschöpft war, neue Mittel dadurch zuzuführen, daß sie den Sarg zu Geld umprägen ließen. Die Geldstücke führten den Namen Sargpfennige. Die beiden Heiligen wurden einstweilen in einen hölzernen Sarg gelegt, den man nach dem Muster des silbernen gefertigt hatte. Noch heute kann man diesen Sarkophag mit seinen reichen Verzierungen sehen. (Nach Konstantin Beyer.)
37. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zustände Erfurts in der zweiten Baisse des fünfzehnten Jahrhunderts.
Krasser Aberglaube: Bei der Betrachtung der gesellschaft-
lichen wie wirtschaftlichen Verhältnisse am Ausgange des Mittelalters fällt uns der krasse Aberglaube auf, welcher allgemein bei hoch und niedrig, bei Ungebildeten und Gebildeten, ja selbst bei Gelehrten und Schriftstellern, in Laien- wie in geistlichen Kreisen herrschte. Dazu war eine schier unglaubliche Unwissenheit, besonders in geschichtlichen und geographischen Dingen verbreitet. Unser Chronist sagt: Mainz, Mognneia, liegt an zwei Flüssen, am Moygin und an der Ezya. Es war ihm unbekannt, daß seine Bischofsstadt also außer am Main am Rhein lag, und er erdachte sich in Anlehnung an den lateinischen Namen Mognneia den Fluß Ezya. — Selbst nicht einmal vor der biblischen und kirchlichen Ueberlieferung machten Aberglaube und Unwissenheit Halt. So wirb, um bafür ein Beispiel zu erzählen, die Geschichte des Verräters Jubas in der unglaublichsten Weise umgestaltet. Die Mutter des Jubas träumt, daß sie einem bösen und verworfenen Sohne, der „dem Teufel gleich wäre", das Leben geben Würbe. Das Kind wirb nach der Geburt von bett erschrockenen Eltern, die in Jerusalem wohnen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
79
Italien nach Süddeutschland rückte, baten die süddeutschen Städte und Fürsten den Kaiser um Verzeihung und traten von dem Bunde zurück.
Nun wandte sich der Kaiser gegen Sachsen. Mit ihm war der protestantische Herzog Moritz von Sachsen, der Vetter des Kurfürsten, verbunden. Der Kursürst stand mit seinem Heere aus der Lochaner Heide bei Mühlberg aus dem rechten User der Elbe; der Kaiser zog aus dem linken User heran. Da die benachbarten Brücken abgebrochen waren, glaubte der Kurfürst vor einem Angriffe sicher zu sein, und da es Sonntag war, begab er sich in die Kirche, um die Predigt zu hören. In der Morgendämmerung hatte ein Müller, dem von sächsischen Landsknechten Pserde weggenommen worden waren, den kaiserlichen Truppen eine Furt gezeigt. Durch diese überschritten die Reiter die Elbe. Ein dichter Nebel lag über der Gegend. Eine Abteilung Fußvolk, den Säbel im Munde haltend, schwamm über den Fluß und brachte die auf dem rechten User befindlichen, zu einer Schiffbrücke gehörigen Kähne herüber und verband sie zu einer Brücke. Auf dieser wurden das Geschütz und die Fnß-truppeu über den Fluß gebracht. Das sächsische Heer, unversehens angegriffen, hielt nicht stand, sondern ergriff die Flucht. Der Kurfürst vermochte nicht, es aufzuhalten. Er war ein dicker Herr und ritt ein schweres Pferd. Von kaiserlichen Reitern eingeholt, setzte er sich zur Wehr und erhielt einen Schwerthieb über die Wange. Nun gab er sich gefangen und wurde vor den Kaiser geführt, der ihn auf ungnädige Weise empfing.
Darauf rückte das kaiserliche Heer vor Wittenberg. Die Stadt wurde anfangs tapfer verteidigt, aber doch dem Kaiser übergeben, nachdem die Verteidiger erfahren hatten, es fei dem Kurfürsten, als einem Hochverräter, der Prozeß gemacht und das Todesurteil gesprochen worden. In Wittenberg ließ der Kaiser den protestantischen Gottesdienst unbehelligt und wies einen Hösling, der Luthers Grabesruhe stören wollte, mit den Worten zurecht: „Wir führen Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten."
Nach der Niederlage des Kurfürsten von Sachsen konnte der Landgraf von Hessen nicht daran denken, dem Kaiser weiteren Widerstand zu leisten. Er kam freiwillig nach Halle, leistete dem Kaiser feierliche Abbitte, wurde jedoch, wie auch der Kurfürst, noch längere Zeit gefangen gehalten. Das gegen den Kurfürsten ausgesprochene Todesurteil wurde nicht vollzogen; doch die Kurwürde wurde ihm abgesprochen und seinem Vetter, dem Herzog Moritz übertragen.
\
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Sachsen Moritz
— 73 —
Zur besseren Erhaltung des Landfriedens wurde das Reichsgebiet in zehn Kreise eingeteilt?)
Xvii. Die Kirchentrennung.
Martin Luther war der Sohn eines Landmannes aus Möhra in Thüringen. Sein Vater verließ seine Heimat und nahm seinen Wohnsitz in Eisleben und später iu Mausfeld, wo er sich durch Bergmauusarbeit ernährte. In Eisleben wurde Martin Luther am 10. November 1483 geboren. Er hatte eine harte Jugend; denn seine Eltern waren arm und hielten ihn strenge. Wegen seiner guten Anlagen wurde er zum Studieren bestimmt und in die lateinische Schule nach Magdeburg und später nach Eisenach gebracht. Hier mußte er sich seinen Lebensunterhalt zum Teil dadurch erwerben, daß er, wie dies damals gebräuchlich war, mit andern Schülern vor den Häusern reicher Leute geistliche Lieder saug. In seinem achtzehnten Jahre begab er sich nach Erfurt auf die hohe Schule, um sich zum Rechtsgelehrten auszubilden. Er war in jener Zeit ein lebensfroher Jüngling und eben fo fehr wegen seines Eifers für das Studium, als wegen seiner heiteren Gemütlichkeit und seiner Neigung zu Musik und Gesang bei den übrigen Studenten geachtet und beliebt. Der Tod seines besten Freundes erfüllte ihn mit tiefer Betrübnis, und als er bald darauf durch ein schweres Gewitter in Lebensgefahr kam, legte er das Gelübde ab, dem weltlichen Leben zu entsagen und Mönch zu werden. Obgleich sein Vater diesen Entschluß nicht billigte, trat Martin Luther doch in das Kloster der Augustiner zu Erfurt ein. Mit größtem Eifer erfüllte er die Pflichten, die das Klosterleben ihm auferlegte, und betrieb das Studium der Gottesgelehrtheit mit solchem Erfolge, daß der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ihn als Professor an die hohe Schule zu Wittenberg berief. Hier hielt er Vorträge über die Briefe des Apostels Paulus, über die Psalmen und über die Schriften des Kirchenvaters Augustinus
*) Zwischen den Alpen und dein Thüringer Wald der schwäbische, bayerische, österreichische und der fränkische Kreis, nördlich davon zwischen Weser und Ostsee im Gebiete der Elbe und Oder der obersächsische und der niedersächsische Kreis, zwischen Weser, Ems und Niederrhein der westfälische Kreis; der oberrheinische umsaßt Elsaß-Lothringen, einen großen Teil der bayerischen Pfalz, das heutige Großherzogtum Hessen und die preußische Provinz Hessen-Nassau, der niederrheinische oder kurrheinische die Gebiete des Psalzgrasen bei Rhein und der drei geistlichen Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier; der burgundische Kreis begriff in sich Holland, Belgien, Luxemburg und die Freigrafschaft Burgund, westlich vom Jura. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Schweiz waren keinem Kreise zugeteilt.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Martin_Luther Martin_Luther Friedrich Friedrich Apostels
63 —
und legten neue Druckereien an. So druckte Johann Mente! in Straßburg schon (1466) eine ganze Bibel in deutscher Sprache, und im Jahre 1470 finden sich Buchdruckereien in Köln, Augsburg, Paris, Venedig, Rom, Neapel.
' Bis zum Jahre 1500 verbreitete sich die Buchdruckerkunst über ganz Europa; mehr als 30 000 Werke, darunter gegen zwanzig verschiedene deutsche Übersetzungen der Bibel, verließen die Presse.
Xv. pstö aste Weich.
1. Das Reichsgebiet in verschiedenen Zeiten.
Grenzen. Das Reich Karls des Großen umfaßte das ganze heutige Frankreich, in Spanien das Land zwischen den Pyrenäen und dem untern Laufe des Ebro, die Jufel Korsika, die nördliche Hälfte der italienischen Halbinsel, die Schweiz, Holland. Belgien, Österreich bis zur Theiß und Raab und das deutsche Reich bis zur Elbe.
Die Nordgrenze gegen die Dänen bildeten die Eider und die Schlei: die Grenze im Osten ist durch eine Linie zu bezeichnen, die den Flüssen Trave, Elbe, Mulde, dann dem Böhmerwald bis zu seinem südlichen Ende solgt; hier wendet sie sich etwas nördlich von der Donau gegen Osten bis zur Theiß, folgt dann südlich dem Laufe der Theiß bis zur Donau, weiterhin westlich dem Laufe der Sau und wendet sich zuletzt südlich bis zur Ostküste des adriatischen Meeres. Von der Eidermündung westlich folgt die Reichsgrenze der Küste der Nordsee, des Kanals, des atlantischen Ozeans bis zum Meerbusen von Biskaya; hier wendet sie sich östlich in der Richtung der Pyrenäen, darauf südwestlich bis zum Ebro, dessen Laus sie bis zur Mündung folgt. Von hier ab ist die Küste des Mittelmeeres die Grenze bis zur Mündung des Garigliauo südlich von Rom. Die Grenzlinie zieht sich dann quer über die italienische Halbinsel und solgt zuletzt der Küste des adriatischen Meeres.
Dieses gewaltige Gebiet wurde durch den Vertrag von Verduu von den Enkeln Karls des Großen in drei Reiche geteilt, unter denen das östliche damals Ostfranken hieß und später dt'u Namen Deutschland erhielt. Dieses Reich war im Westen durch eine Linie begrenzt, die denr^ Rhein von feiner Mündung bis Basel folgt und sich dann quer durch die Schweiz nach dem St. Gotthard richtet. Von hier geht die Grenze dem Hauptzug der Alpen nach, wendet sich dann südlich, durchschneidet Oberitalien zwischen der Adda und dem Oglio und folgt zuletzt dem Po bis zu seiner Mündung. Die übrigen Grenzen im Norden, Osten und Süden waren die nämlichen, wie in der Zeit Karls des Großen.
Durch den Vertrag von Mersen wurden die Länder Elsaß und Lothringen hinzugefügt, d. h. das Gebiet, das im Westen von einer Linie begrenzt wird, die man in ziemlich gerader Richtung von der Scheldemündung bis Basel zieht.
Unter den sächsischen Kaisern wurde das Reichsgebiet nach Osten bis zur Oder und zum Riesengebirge ausgedehnt; unter den letzten Karolingern war jedoch im Südosten so viel Land an die Ungarn und Slaven verloren worden, daß die Grenzen ungefähr- mit der östlichen Grenzlinie der deutschen Länder des österreichischen Kaiserstaates zusammenfallen. Otto der Große gewann das Königreich Italien, das sich von den Alpen bis zum Garigliauo erstreckte.
Der erste Kaiser aus dem fränkischen Hause, Konrad Ii., vermehrte das Reichsgebiet im Südwesten; er erwarb nämlich das bnrgnndisch-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Karls Raab Karls Gotthard Karls Otto Konrad_Ii Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Straßburg Augsburg Paris Venedig Rom Neapel Europa Frankreich Spanien Holland Belgien Böhmerwald Donau Donau Nordsee Rom Deutschland Rhein Basel Oberitalien Oglio Lothringen Basel Ungarn Italien
dem Herzogtum Sachsen wurde auch Thüringeu gerechnet mit den Mark-grafschaften Zeitz, Merseburg und Meißen, die nördlich durch Sachsen und die Ostmark, östlich durch den Bober, südlich und westlich durch den Thüringer Wald begrenzt waren.
Das Herzogtum Franken umfaßte die heutige Provinz Hessen-Nassau, das Großherzogtum Hessen, die bayrische Pfalz, das nördliche Elsaß bis zur Sauer, den nördlichen Teil des Großherzogtums Baden bis zur Oos und den nordwestlichen Teil von Bayern bis zum Spessart (Rheinfranken), ferner diejenigen Teile von Württemberg und Bayern, welche zwischen den Quellen der Murg und dem Fichtelgebirge liegen.
Das Herzogtum Bayern erstreckte sich vom Fichtelgebirge bis zum Wormser Joch; die Ostgrenze bildeten der Böhmerwald und die Enns, die Westgrenze zog sich vom Fichtelgebirge bis zur Müuduug des Lech, dann in ziemlich gerader Linie südlich vom Wormser Joch, von welchem die Südgrenze dem östlichen Alpenzuge bis zu deu Ouellen der Enns nachging. Die zu Bayern gerechnete Mark Österreich erstreckte sich östlich der Enns bis zur March und Leitha.
Das Herzogtum Kärnten war durch die heutigen österreichischen Krön-länder Steiermark, Kärnten, Krain und Istrien gebildet; zu ihm gehörten die Markgrafschafteu Friaul und Verona zwischen den Alpen, der Etsch und dem Po, sowie die Grafschaft Trient.
Das Herzogtum Schwaben war nördlich vom Herzogtum Franken, östlich von Bayern, westlich von den Vogesen begrenzt; die südliche Grenzlinie zog sich von den Vogesen nach der Rheinbieguug bei Basel, folgte dem Rhein, der Aar, der Renß und dem Hauptzuge der Alpen vom Gotthard bis zuin Wormser Joch.
Das Herzogtum Lothringen, in Oberlothringen und Niederlothringen geteilt war von Frankreich durch eine Linie geschieden, die man von der Scheldemündung in ziemlich gerader Richtung nach dem südlichen Ende der Vogesen ziehen kann; die Ostgrenze folgt dem Kamme der Vogesen, wendet sich dann nördlich gegen Mainz, von wo sie dem Laufe des Rheins folgt bis zur Mündung der Sieg; hier tritt sie auf das rechte Ufer, folgt dem Laufe der Sieg bis zur heutigen Grenze zwischen der Rheinprovinz und Westfalen, mit der sie bis an die holländische Grenze zusammenfällt. Die Nordgrenze ist dann der Rhein bis zu seiner Mündung.
2. Die Verfassung des Reiches.
Krhenswesen. Wenn in den Zeiten der Völkerwanderung von einem deutschen Stamme ein Land erobert worden war, wurde der gesamte Grund und Boden als das Eigentum des Eroberers betrachtet. Ein großer .ml des Ackerlandes, der Weiden und Wälder wurde für den Herzog oder König ausgeschieden; sodann wurde jedem freien Kriegsmann ein größeres oder kleineres Landgut als Allod, d. h. freies Eigentum, übergeben; den Rest behielten die früheren Eigentümer.
Das Königsgut diente zur Bestreitung des Hoshaltes und derjenigen Ausgaben, die das gemeine Beste notwendig machte; so erhielten die vom Könige gesetzten Beamten ihre Belohnung durch Übertragung von Gütern zur Nutznießung entweder für die Dauer ihres Dienstes oder auch aus Lebenszeit; außerdem vergabte der König von seinem Gute nach Gunst oder Verdienst an die L-tammescingehörigen. Ein Gut, das aus diese Weise zur Nutznießung übergeben wurde, nannte man Lehen. Derjenige, welcher es einem andern übergab, wurde der Lehensherr genannt; der Empfänger hieß Lehensträger, Vasall, auch Dienstmann, weil er mit dem Lehen die Verpflichtung zu besonderen Diensten für den Lehensherrn, besonders zum Kriegsdienste, übernahm.
Berger-Stehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. 5
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
100000 Mann, in eiliger Flucht dem Rheine zu. Bei Hanau stellte sich ihm ein bayrisches Heer unter General Wrede entgegen. Der König von Bayern war nämlich schon vor der Leipziger Schlacht zu den Verbündeten übergegangen. Mit einem Verlust von 20000 Mann. schlug sich Napoleon durch (30., 31. Oktober).
4. Das Jahr 1814.
Die Heere der Verbündeten rückten langsam — denn sie bedurften der Ruhe und Erholung — an den Rhein. Ter Rheinbund war ausgelöst, und die einzelnen Staaten desselben traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Die Verbündeten boten dem französischen Kaiser Frieden an unter der Bedingung, daß künftighin der Rhein, das Meer, die Pyrenäen und die Alpen Frankreichs Grenzen sein sollten. Das Anerbieten wurde zurückgewiesen. Nun drangen die preußischen Generale, vor allen Blücher, der Marschall „Vorwärts" zubenannt, im großen Kriegsrate zu Frauksurt daraus, daß man über den Rhein gehe und in Paris den Frieden vorschreibe, durch den der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze werden müsse. Obgleich dagegen, besonders von den Russen, allerlei Schwierigkeiten erhoben wurden, behielt Blücher recht und überschritt in der Neujahrsnacht von 1813 ans 1814 den Rhein bei Kaub, 'schon, vorher war Schwarzenberg mit 220 000 Mann Österreichern und Russen bei Basel über den Strom gegangen. In den ersten Wochen des Januar waren die Verbündeten 400 000 Mann stark aus französischem Boden und richteten ihren Marsch in drei großen Heersäulen gegen die französische Hauptstadt. Napoleon zeigte in dieser Zeit noch einmal seine ganze Feldherrngröße und machte seinen Feinden das Vorrücken schwer genug. Mehr als einmal stockte der Vormarsch, und die verbündeten Monarchen dachten an Unterhandlungen; aber vorwärts! nach Paris! war das Losungswort Blüchers und seiner tapsern^prenßischen Wehr-männer. Und sie kamen nach Paris, trotz Feind und Winterstürmen, sreilich nach vielen heißen Gefechten, in denen immer die Preußen das Beste taten. Am 31. März 1814 zogen Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii. an der Spitze ihrer Garden in die feindliche Hauptstadt ein. Napoleon, von seinen Marschällen und Staatsmännern verlassen und verraten, mußte dem französischen Throne entsagen und wurde aus die Insel Elba verbannt. Die alte französische Königsfamilie kehrte zurück, und Ludwig Xviii., der Bruder des Hingerichteten Königs, bestieg den französischen Königsthron. Am 30. Mai wurde der erste Pariser Friede geschlossen, in dem Frankreich seine seit 1792 gemachten Eroberungen wieder herausgeben mußte.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Wrede Napoleon Napoleon Schwarzenberg Napoleon Blüchers Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Hanau Rhein Rhein Frankreichs Rhein Paris Rhein_Deutschlands Deutschlands Rhein Kaub Basel Paris Paris Elba Frankreich
Die Oberfläche Deutschlands.
18
wegen seiner südlicheren Lage haben sollte, wieder ausgeglichen durch den Verlust,
den seine Höhenlage bewirkt.
3. Deutschland ist durch Gebirge schachbrettartig gegliedert. Durch die in der-
schiedenen Richtungen verlaufenden Gebirgszüge wird Deutschland in viele natür-
liche Gebiete geteilt. Siehe dazu Abb. 2, § 14 mit Text!
Abb. 2, § 14. Die deutschen Landschaften.
Gib in folgender Tafel immer an, welche Gebirge die Landschaft umrahmen! — Gib nach
dem Atlas an, welche politischen Gebiete für jede Landschaft in Betracht kommen!
A. Die süddeutsche Hochebene und die Alpen (Nr. 1).
B. Das Südwestdeutsche Becken.
2. Schwäbisches Stufenland (Neckargebiet). 3.Fränkisches Stufenland (Main-Regnitzgebiet).
4. Oberrheinische Tiefebene(Mittelrheingebiet). 5. Lothringisches Stufenland(Mosel-Saargebiet).
C. Das Gebiet der mitteldeutschen Gebirgsschwelle.
6. Rheinisches Schiefergebirge (Niederrheingebiet). 7. Die Weserberglandschaften (Wesergebiet *)■
8. Thüringen (Unstrut-Saalegebiet). 9. Sachsen (Saale-Mulde-Elbegebiet).
10. Schlesien (Odergebiet).
D. Die norddeutschen Landschaften.
11. Das westdeutsche Tiefland. 12. Das ostdeutsche Tiefland.
13. Schleswig-Holstein (fehlt in der Zeichnung).
Das find die 13 Gebiete, die wir von § 24 an des näheren betrachten werden.
Indem diese Gebiete mehr oder weniger voneinander abgeschlossen sind, wurden
sie die Sammelräume verschiedener Volksstämme, die sich nach ihrer Mundart, wie
auch nach sonstigen Eigentümlichkeiten, voneinander unterscheiden. Es wohnen
in 1 Bayern, in 5 Lothringer in 8 Thüringer, in 10 b Schlesier,
„ 2 Schwaben (Südfranken), „ 9 Obersachsen „ 11, 12,13 Nieder-
„ 3 Mainfranken, „ 6 Rheinfranken, „ 10 a Lausitzer (Wen- deutsche
„ 4 (südlicher Teck) „ 7 (südlicher Teil) den), (Sachsen).
Alemannen, Hessen,
*) Gemeint ist das gewöhnlich als „Hessisches Bergland und Wesergebirge" be-
zeichnete Gebiet. Für die Schule ist die einfache Bezeichnung als „Weser-Bergland" vorzu-
ziehen, denn es sind doch tatsächlich Berglandschaften, die die Weser und ihre Quellflüsse begleiten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
25 Die Süddeutsche Hochebene. § 24
1. Es sind in Abb. 1, §24 die wichtigsten (siehe darüber die Anmerkung im Fuß)
Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits
aus einem früheren Unterricht über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu
sprechen über:
Altmühl Ingolstadt O Lech Salzach
Augsburg ü Inn München ß Straubing O
Bayerwald Isar Nab Ulm ^
Donau Jura Passau O Zugspitze, 3000 m
Fichtelgebirge Königssee Regen
Itter Landshut O Regensburg |
2. Abb. 1, § 24 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. die Anmerkung im
Fuß) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dazu
die Hilfen links und rechts oben in der Skizze!
3. Nenne im Gebiet der Süddeutschen Hochebene Ivo Km-Strecken (nach
Abb. 1, § 24)!
a) Die Hochebene selbst.
1. Die Süddeutsche Hochebene nimmt die Stelle eiuer früheren breiten Senkung
zwischen Alpen und Iura ein, die von den Gletschern der Eiszeit mit Alpenschutt
ausgefüllt wurde (f. die schraffierte Schicht in Skizze 2, § 24; die Alpen sind nur
noch eine Ruine). Als sanft geneigte, schiefe Ebene ist sie den Alpen vorgelagert.
(Am französischen Außenrande der Alpen blieb die Senkung offen; sie bildet
hier eine sogenannte Grabenversenkung, in der die Rhone fließt.)
Abb. 2, §24. Schnitt durch die Alpen (südliche Kalkkette weggelassen) und die Süd-
deutsche Hochebene (8mal überhöht). Die gestrichelte Schicht bezeichnet den durch die Gletscher
und Gletscherwasser herübergetragenen Alpenschutt.
Zeichne den Schnitt: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis (alle Schrift weg-
lassen, desgl. die feiulinigen Berge bei der Zugspitze)!
2. Flüsse. Welche von den rechtsseitigen Donau-Nebeuflüssen kommen aus
den Algäuer Alpen (darunter auch die Wertach, Nebenfluß von?), welche aus
den Bayrischen Alpen? Welcher durchquert die ganzen Alpen?
Alle diese rechtsseitigen Nebenflüsse fließen rasch und regellos in breiten Betten,
die einst die Gletscher und Gletscherwasser furchten. Wenn sie zur Zeit des Hochwassers auf die
10-, 20-, ja 30- und 40 fache Wassermenge anschwellen und zeitweilig fast den ganzen Talboden
überfluten, dann bedecken sie das ihnen abgerungene Nutzland in kurzer Zeit mit unfruchtbaren
Sand- und Geröllmassen, des Ackerers mühevolles Werk für immer begrabend. Bis auf den
Inn sind sie für die Schiffahrt untauglich (Gruud?). Als Donauquelle wird man Brege
und Brigach bald wohl kaum mehr ansehen können, da ihr Wasser immer mehr unterirdisch
zur Aach und damit zum Rheingebiet (Bodensee) abgeleitet wird.
Bei Aufgabe 1 und 2 bleiben jetzt noch unberücksichtigt: die punktierten Flüsse,
die hohl gezeichneten Gebirge und diejenigen Städte und Bergspitzen, bei denen ein
Anfangsbuchstabe steht (sind für die spätere Schlußaufgabe bestimmt).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
26
(Photogr. Schaller, Stuttgart.)
Abb. 3, §24 Der Durchbruch der Donau durch den Jura.
Wir bücken flußabwärts in das schön gewundene, steilwandige Tal, das sich die Donau durch
die plattenförmige Hochfläche der Rauhen Alb hindurchgenagt hat. Die hellen Wände sind Kalkstein.
Den herrlichen Durchbruch der Donau Is. Text und Bild 3, § 241. Bis
Regensburg ist die Donau sehr flach; die Schiffahrt beginnt bei Ulm (bei welcher
Flußmündung?). —Diestädte an der Donau und ihren Nebenflüssen siehe unten.
§ 25 3. Seen und Moore. In einiger Entfernung von den Alpen dehnen sich
3 große, flache Seen, deren Betten wahrscheinlich einst durch die Gletscher ein-
gefurcht wurden. Zwischen welchen Flüssen liegen der Ammer- und der Starn-
berger (oder Würm-) See? Von welchen Jsar-Nebenslüssen werden sie durch-
flössen? Zwischen welchen Flüssen liegt der 85 qkm große (Shtent(ftent)j'ee? Durch
besonders schöne Ufer ist der Starnberger See ausgezeichnet. Er wird um-
säumt von waldbedeckten Bergen und von Landhäusern reicher Münchener. (Tod
Ludwigs Ii. 1886 beim Lustschloß Berg am Ostufer des nördlichen Teiles des
Sees.) Der Chiemsee hat zwar flache Ufer, ist aber reizvoll durch seine Inseln
(Herrenchiemsee und Frauenchiemsee) und durch den Blick auf die nahen, majestäti-
schen Alpen. Auf der Insel Herrenchiemsee erbaute Ludwig Ii. das Schloß gleichen
Namens. Es ist eine genaue Nachbildung des Versailler Schlosses und das prunk-
vollste der bayrischen Königsschlösser. — Noch weiter nördlich befinden sich an
Stelle einstiger flacher Gewässer große Moore, in Bayern Moose (Einzahl Moos),
in Schwaben (jenseits des Lechs!) Riede genannt. Sie sind jetzt aber zum größten
Teil in Kulturböden umgewandelt. (Wo das Donau-Moos, das Dachauer Moos,
das Erding er Moos?)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Schaller Ludwigs Ludwig_Ii Ludwig Riede
28
Die Süddeutsche Hochebene.
32
breit. Das Klima des Böhmerwaldes ist rauh und unfreundlich, ganz besonders
am böhmischen Abhang, an dem die Kartoffeln erst im September blühen und
der Schnee oft schon vor der dürftigen Getreideernte fällt.
Die spärliche Bevölkerung findet ihren Erwerb namentlich dnrch Verkauf und Verarbei-
tuug des Holzes (Schindeln, Holzschuhe, Schusterspäne, Resonanzböden, Tischlerarbeiten)
und durch eine berühmte Glasfabrikation (viel Quarz und Quarzsand im Gebirge).
3. Das Fichtelgebirge (Name von dem starken Fichtenbestand) ist eine kleine,
viereckige Hochfläche, die auf drei Seiten von Gebirgen umrahmt wird, nach Osten
aber offen ist. Fluß- und Gebirgskreuz! (Schneeberg 1050, Ochsenkopf 1020in.)
Das Fichtelgebirge ist gut bevölkert; ein kleines Eisenlager, schöne Granite, Kalkstein, Marmor;
Flachsbau, Weberei. Auf der Hochfläche der kleine Jndnstrieortwunsi edel (Geburtsort Jean Pauls).
d) Städte der Süddeutschen Hochebene.
§ 28 a) An der Donau: Donaneschingen, in Baden, nahe dem Zusammenfluß der Donau-
quellslüsse (also von? und?). Sigmaringen in Hohenzollern; Ulm ß starke Festung. Das
herrliche (evang.) Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt, 161 m. Beginn der Donan-
schifsahrt. Gegenüber an der Jllermündnng das bayrische Neu - Ulm O. — Ingolstadt
Festung. — Kelheim, an der Mündung der Altmühl; in der Nähe die prächtige Besreinngs-
Halle zum Gedächtnis der Befreiungskriege, mit Gedenktafel deutscher Helden. Regensburg ß
am nördlichsten Punkte der Donau, der Regenmündnng gegenüber, Beginn der Donaudampf-
schisfahrt. Alte Römerstadt, im Mittelalter neben Angsbnrg ein bedeutender Handels- und
Verkehrsmittelpunkt, freie Reichsstadt und bis 1806 Sitz des Deutschen Reichstages; hat
heute noch stattliche alte Häuser. — Flußabwärts die Walhalla, von Ludwig I. errichtet. —
Straubing O (das Straubinger Becken Bayerns Kornkammer); Passau O (Batava Castra),
Grenzstadt gegeu Österreich, schön gelegen am Zusammenfluß vou? und?
d) Au den Nebenflüssen der Donau: Kempten O an?, an der alten Handelsstraße
zum Bodensee und Mittelmeer. — Füssen am? Östlich davon die Königsschlösser Hohenschwan-
gan und Neuschwanstein. Augsburg G am?, als Augusta Vindelicorum von den Römern
gegründet und schon früh eine große und glänzende Handelsstadt, die reichste Deutschlands, be-
rühmt durch ihren Handel mit Italien (Fugger) und ihre Weberei; heute wichtig durch Baum-
woll-, Woll- und Metallindustrie. 1530 Augsburgische Kousessiou, 1555 Augsburger Religious-
friede. — Zwischen Lech und Wertach das Lechseld, 955. — München Q (600 000 Eiuw.), ort?,
von Mönchen gegründet, Deutschlands höchstgelegene Großstadt, in unfruchtbarer Umgebung
(Gletscher-Geröllboden, „ein goldener Sattel auf dürrer Mähre" ^Gustav Adolf]), sammelt
den Verkehr der Bayrischen Hochebene; Eisenbahnknoten Mitteleuropas (Paris-Wien-Konstan-
tinopel; seit 1867 für den größten Teil Deutschlands der Schlüssel zu Italien; Berlin-Brenner-
Italien), daher riesig gewachsen (Augsburg und Nürnberg sind weit überholt). Größter Ge-
treidemarkt Bayerns, erste Bierbrauereistadt der Welt, ein Mittelpunkt deutschen Kunstlebens:
Kunstbauten, Ruhmeshalle, herrliche Sammlungen (Glyptothek, Pinakothek, Schack-Galerie),
Kunstgewerbe (Glasmalerei, Erzgießerei), Malerakademie, Universität, Technische Hochschule.
Außerdem Großgewerbe und -Handel. — Landshut au? O, ehemalige herzogliche Residenz.
Am Inn Rosenheim, Bahnknoten für die zum Brennerpaß führenden Bahnen, mit Salzwerken.
— Mühldorf, Schlacht 1322. An einem Nebenfluß der Nab Amberg O-
c) Am Fuß der Alpen: Füssen und die Königsschlösser (s. o.). — Ober-Ammergau
(Passionsspiele, Holzschnitzerei), Partenkirchen, Sammelpunkt der Besucher der Bayrischen Alpen.
— Tegernsee und Schliersee (Bauerntheater, Schuhplattler). — Berchtesgaden, uahe dem
schönen Königssee in salzreicher Gegend; seine reiche Sole wird z. T. nach Reichenhall und
Traunstein, ja bis nach Rosenheim am Inn geleitet.
6) Am Bodensee das österreichische Bregenz, das bayrische Lindau (auf einer Insel),
das württembergische Friedrichshafen und das badische Konstanz A (Konzil 1414—1418; Hnß!).
e) Im Böhmerwald das böhmische Taus (Täufer Paß, Eisenbahn nach Cham am Regen).
Im Fichtelgebirge der Juduftrieort Wuusiedel (Geburtsort Jean Pauls).
Die Städte ordnen nach politischen Gebieten!
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Jean_Pauls Ludwig_I. Adolf Adolf Jean_Pauls